42 Spieleklassiker
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42 Spieleklassiker -
Review vom 06.10.2006
Die Antwort auf das Leben, das Universum und den ganzen Rest.
Mit der Touch Generations-Reihe hat es Nintendo mal wieder geschafft: Amüsante Spiele zum kleinen Preis lungern derzeit in den Regalen rum und warten darauf, vom Kunden einfach so mitgenommen zu werden. Schon zur Zeit des Game Boy war es in der Mode, einen Handheld-Titel beim Einkauf mit in den Wagen zu legen. Anders als bei Konsolenspielen. Denn erstens sind Handheldspiele ein bisschen billiger, und zweitens stehen auf den aktuellen Nintendo-Spielen die Worte "Touch Generation" in großen, freundlichen Buchstaben. Und sollen für Qualität bürgen.
Nach dem großen Erfolg von Dr. Kawashima und zahlreichen anderen Spielen der Reihe ist jetzt mit den 42 Spieleklassikern der neueste Streich erschienen. Noch einmal der Rückblick zum Game Boy: Schon damals erfreuten sich Spielesammlungen einer gewissen Anziehungskraft (man denke nur an die tausenden von illegalen 101 in 1-Games aus Fernost). Jetzt gibt es das erstmals für den DS auch im legalen Zustand und Nintendo hat gut daran getan, (beinahe) durchweg interessante Spiele auf ein Modul zu pressen.
42 Spieleklassiker sind die Antwort für alle Gelegenheitsspieler, die einfach mal Zwischendurch ihren Spaß haben wollen. Wer aktiv abschalten will, der amüsiert sich bei einer Runde Bowling (und kommt ja nicht auf die dumme Idee, ein Lineal zu verwenden, das ist a) böse und b) nicht wirklich funktionell) oder wirft per Touchscreen Dartpfeile auf die virtuelle Zielscheibe.
Anspruchsvoller wird es dagegen beim Gros der Games, den Kartenspielen. Angefangen bei Klassikern wie Mau Mau (in zwei Variationen) über Präsident (das auf den Schulhöfen Deutschlands auch mal etwas weniger jugendfreundliche Namen hat) bis hin zum Blackjack und Pokern sind zahlreiche Titel vorhanden. Spieleklassiker, der Name ist Programm.
Neben dem Freien Spiel, in dem man das Meiste bereits anzocken kann, gibt es noch die Stempeltour und die Missionen. Ersteres sieht ein wenig aus wie Mario Party für nur eine Person und ohne Würfel und führt den Spieler durch alle 42 Klassiker hindurch. Ein Sieg bei einem Spiel gibt sofort die zum Weiterkommen notwendigen drei Abdrücke, eine Niederlage nur einen, je nach Titel. So "kämpft" man sich nach und nach bis an die Spitze und spielt alle 42 Herausforderungen frei. Dank der am unteren Bildschirmrand allzeit bereiten Regeln, die in gutem Deutsch verständlich und schnell erklärt werden, kommen auch diejenigen auf ihre Kosten, die noch nie etwas von Ludo oder Shogi gehört haben.
Die Missionen gestalten sich als erstaunlich schwierig und herausfordernd. Drei Strikes beim Bowling oder dreimal das Bullseye beim Dart treffen gelingt wirklich nur Profis. Durch einen Sieg lassen sich jedoch neue Symbole freischalten, die man seinem Profil zuordnen kann. Ein wenig Individualität für die Nintendo Wifi-Connection.
Wo Licht ist, da ist aber auch Schatten: Nicht alle Spiele können das Niveau halten. Das Schütteln einer Flasche bis zum Platzen mag ein-, zweimal witzig sein, dann stellt sich aber das Gefühl ein, ein Wario Ware-Minigame auf dem Schirm zu haben.
Auch die Umsetzung von Billard ist nur bedingt gelungen, hier wäre ein 3D-Titel um Einiges besser als dieser Mini-Tisch, auf dem es enger zugeht als im Restaurant am Ende des Universums. Warum einzig und allein 9-Ball spielbar ist wird man verstehen, sobald man einmal Hand anlegen darf. Aber es macht Lust auf Mehr: Bitte, bitte, bringt einen gescheiten 3D-Billard-Titel mit Touchscreen-Unterstützung!
Steuerung
Der Name ist Programm: Die 42 Klassiker werden komplett über den Touchscreen gesteuert. Ob man Karten auf Tempo ablegt (Spit), Patiencen legt oder Käsekästchen malt, immer muss der Stylus gezückt sein. Dank der guten Reaktionen und der intuitiven Eingabe haben auch Nichtspieler schnell den Bogen raus und können sich umgehend beschäftigen. So sollte es immer sein!
Grafik
Bei der Darstellung von Spielen wie Dame oder Schach darf man selbstverständlich nicht zu viel Anspruch erwarten. Trotzdem erfreuen niedliche Animationen das Auge, Bowling-Pins fallen überwiegend realistisch und Details sind nicht mit der Lupe zu suchen.
Anders dagegen die Karten, deren Darstellung auf dem Touchscreen nicht immer optimal ist. Besonders nicht, wenn es auf Zeit geht. Hier wäre eine Einstellungsmöglichkeit wünschenswert gewesen.
Sound
Da wippt der Fuß mit! Heiße Jazz-Rhythmen erfreuen das Gehör und passen zum Ambiente. Richtig warm wird man mit manchen Midiklängen aber nicht und der Finger zuckt zum Lautstärkeregler.
Die Soundeffekte gehören eher zur schwächeren Sorte und führen ebenfalls zu einer nicht all zu hohen Klang-Wertung.
Features
Ein wenig wundert man sich schon, warum Nintendo nicht gleich von Anfang an alle 42 Spieleklassiker zur Verfügung stellt. Das Erspielen von Games wie Wortballons (eine Art Galgenmännchen) oder Feldherr ist zwar nicht besonders schwer, aber für einen Einstieg eher ungeeignet. Man hat das Gefühl, dass hier zwanghaft versucht wurde, dem Einzelspieler etwas zu bieten. Mehr Missionen (und vor allem einfachere zum Einsteigen) hätten es doch auch getan, oder?
Dafür lässt sich allerhand freispielen. Neben User-Icons auch noch ein neuer, poppiger Soundtrack, sowie neue Designs der Spiele im coolen Papier-, Stein- oder Digitallook.
Ach ja: Wer ein Rumble Pack sein Eigen nennt bekommt zusätzliche "Good Vibrations"!
Multiplayer
Der Spaß beginnt erst so richtig, wenn man die Multiplayerfunktionalitäten für sich entdeckt. Natürlich darf bei einem Nintendo-Titel das Gamesharing nicht fehlen. Hat man bis zu acht Freunde zur Hand, wird auch Flaschenschütteln mit einem Mal zum Heidenspaß.
Sind keine Freunde in der Nähe, darf mit der Nintendo Wifi-Connection online gedaddelt werden. Beim Test konnten für Bowling, Balance und Co. gleich mehrere Gegner gefunden werden. Während der Schlachten gegen reale Gegner dürfen zudem per Chat-Mitteilungen der aktuelle Gemütszustand sowie kleine Kommentare abgegeben werden. Hat man sich per Freunde-Code ausgetauscht, weicht diese rudimentäre Unterhaltung dem bekannten und beliebten Pictochat: Endlich kann man Bilder und Co. auch online verschicken! Das macht dann beinahe mehr Laune, als das Schiff des Gegners zu versenken. Schade, dass auf Voice over IP verzichtet wurde, aber zur Not tuen es kleine Zeichnungen und hämische Sprüche auf dem Display auch.
Fazit:
Zwar ist die Sammlung der 42 Spieleklassiker nicht wirklich die Antwort auf Alles geworden, Spaß macht sie aber trotzdem eine ganze Menge.
Wer Freunde mit einem DS in der Nähe hat, oder die Möglichkeit, die Wifi-Connection zu nutzen, bekommt ein Komplettpaket, das für diesen Preis Seinesgleichen sucht. Viele Stunden Spielspaß garantiert.
Im Einzelspielermodus wird man nach einiger Zeit jedoch genug haben und sich nach etwas mehr Abwechslung sehnen: Zu viele Kartenspiele können den Brei irgendwann verderben.
Christian Nork für PlanetDS.de
Herzlichen Dank an Nintendo für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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Details
Spielname:
42 Spieleklassiker
Publisher:
Nintendo
Developer:
Nintendo
Genre:
Sonstiges
Release:
06.20.2909
Multiplayer:
ja (auch online)
Altersfreigabe:
Frei ab 0 Jahre
Screenshots:
 ScreenViewer öffnen (7)
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