Dementium II
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Dementium II -
Review vom 31.08.2010
Angst und Schrecken auf dem Nintendo DS? Renegade Kid macht es möglich. Nach dem ersten Horror-Shooter „Dementium - Die Anstalt“ und dem Weltraumspektakel „Moon“ kehren Sie nun zu ihren Wurzeln zurück und verdunkeln abermals den Krankenhaus-Aufenthalt von erwachsenen DS-Spielern. Wir haben uns ins Anatomie-Abenteuer gewagt, auch ohne die Ghost Busters anzurufen und werden live prüfen, ob die Blutkonserven in diesem Krankenhaus den Gesundheitsnormen standhalten. Also: Horror-Perfektion auf dem Nintendo DS? Oder sollte man doch lieber bunte Hüpfspiele mit Streicheleinheiten spielen?
Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander.
William Redmoors Erinnerungsvermögen ist spärlich. Er kann sich nicht entsinnen wo er ist, was er an diesem Ort tut und was in den letzten Wochen geschehen ist. Bruchstückhafte Gedankenblitze zeigen schreckliches: den Mord an seiner Frau nämlich. Doch vor lauter Wahn weiß Redmoor nicht mehr, ob er selbst seine Holde gerichtet hat. Er ist nicht mehr er selbst und auf seiner Schleichtour durch die blutüberströmten Hallen der Bright-Dawn-Heilanstalt gleiten die Schranken der Realität ins Wanken. Leidet er an einer schwerwiegenden Psychose und ist Redmoors Schrei nach Hilfe ein verzweifelter Akt der Vanitas? Oder steckt mehr dahinter und ein gewissenloser Anstaltsleiter spielt seine verrückten Spielchen mit den Patienten? Eines ist klar: Der Grad zwischen Wirklichkeit und Wahnsinn ist bei „Demenitum II“ mehr als nur messerscharf...
„Dementium II“ versucht den Fokus noch stärker auf die Horror- und Schockelemente zu legen. Es soll ein Gefühl von Verzweiflung vermittelt werden, bei dem Spieler nur mit mäßigem Munitionsvorrat ausgestattet sind genau überlegen müssen, wie man welche Waffe einsetzt. Im ersten Teil des Spiels wird man sogar maßgeblich mit einem Messer hantieren müssen und es gilt selbst einen Endboss in wilder Jagdmanier zu erlegen. Die Endgegner an sich erinnern ein wenig an die 8-Bit-Ära und wer schon in Mega Man gerne Feindbewegungen bis auf kleinste Detail beobachte, wird auch hier seinen Vorteil haben.
Wir dachten wir hätten den Horror überlebt. Das war ein Irrtum.
Ansonsten bekommt man typische First-Person-Kost geboten - mit Ballerpassagen, Waffenupgrades und einigen Rätseln hier und da. Renegade Kid hat auf seine Fans gehört und das lästige Respawnen von Gegnern ausgemerzt, aber demnach wird auch weniger Munition zur Verfügung gestellt. Somit kommen die klassischen Resident Evil-Elemente zum Tragen sowie auch die neueren Silent Hill-Momente. Es passiert daher nicht selten, dass der delierende Protagonist auf seiner Quest in eine finstere Parallelwelt gleitet. Skurrile Opferdarbietungen, knarrende Schleifgeräusche und das nagende Kratzen an Metalloberflächen gehören in dieser alternativen Realität zur Tagesordnung. Auch eine praktische Neuerung ist, dass man Einhandwaffen nun zusammen mit der Taschenlampe nutzen kann. Spieler müssen also nicht mehr verkrampfen, wenn sie in der Dunkelheit auf einen Gegner treffen und kompliziert mit dem Stylus die Waffe wechseln müssen. Gegen Ende des Spiels, wenn die Monsterhorden zu dicht werden, bekommt man Projektilwaffen mit unbegrenzter Munition, die einem das Leben etwas erleichtern.
Einen negativen Aspekt hat Renegade Kid jedoch mit der Fortsetzung nicht ausgemerzt: die Spieldauer. Erfahrene Überlebenskünstler werden „Dementium II“ in rund fünf bis sechs Stunden durchgespielt haben und die zusätzlichen Spielmodi, wie der Survial Modus, sorgen nicht wirklich für Langzeitmotivation.
Steuerung:
In Sachen Steuerung hat man auf die Hilferufe der Fans gehört und neue Alternativen eingebaut, zum schnellen und einfachen Waffenwechsel. Man bewegt sich stets flüssig durch die düsteren Horrorlandschaften und hat selten Probleme mit dem Wechsel von Steuerkreuz zu Stylus. Zwar kann es noch immer passieren, dass die Hände durch das ungewohnte Halten des Nintendo DS müde werden, doch das ist prinzipiell Gewöhnungssache.
Grafik:
Mit der Taschenlampe im Anschlag durch die Dunkelheit. In Sachen Optik hat Renegade Kid den Nintendo DS an seine Grenzen gebracht, aber präsentiert dennoch eine sehr flüssige 3D-Engine, die mit 60 Frames per Second erneut zeigt, dass der bald sechs Jahre alte Handheld noch immer einiges auf dem Kasten hat. In Sachen Storytelling hätte man noch mehr Fokus auf die animierten Zwischensequenzen legen können, doch die meiste Zeit gilt es, diverse Hinweise im Spiel aufzuspüren und sich an der Geschichte entlangzuhangeln.
Sound:
Nachts im Dunkeln sollte man „Dementium II“ nicht unterschätzen. Das Klangbild des Spiels ist bildlich furchteinflößend. Skurrile Klänge, wirre Geräusche, Herzklopfen, Hilfeschreie. Nahezu jedes bekannte Horror-Element wurde eingebaut und sorgt für eine sehr angespannte Stimmung beim Spiel.
Features:
„Dementium II“ bietet ein spannendes Abenteuer mit einem gelungenen Storytwist. Als Genrefan bekommt man viele bekannte Elemente geboten, die auch von anderen Horror-Spielen wie Resident Evil oder Silent Hill verwendet werden. Munitionsarmut, die Flucht in Parallelwelten und die ständige Angst um das eigene Überleben gehören einfach mit dazu. Während das eigentliche Abenteuer für manche etwas zu kurz geraten ist, kann man im Survival Modus mit diversen freispielbaren Waffen noch etwas Würze aus dem Spiel herausholen.
Fazit:
Die grobkörnige DS-Grafik mag zwar nicht bei Tage zu erschrecken wissen, aber wer „Dementium II“ nachts mit Kopfhörern unter der Bettdecke spielt, wird schon vom Erlebnis der schweißnassen Hände am Steuerkreuz berichten können. Beklemmung, Herzklopfen und Entsetzen sind bei „Dementium II“ normal. Renegade Kid beweist einmal mehr, dass ihre Königsdisziplin der Nintendo DS ist und man darf gespannt sein, für welche Überraschungen dieses Team auf dem Nintendo 3DS sorgen wird. Fans vom Erstling oder vom Action-Spektakel „Moon“ können bedenkenlos zugreifen und auch ansonsten bekommt man eine ordentliche Portion Hosentaschen-Gänsehautfeeling geboten - wenn man das 18. Lebensjahr bereits abgeschlossen hat.
Hat keine Angst vor der Dunkelheit: Kevin Jensen [Iceman] für PlanetDS.de
Vielen Dank an TopWare Entertainment für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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Details
Spielname:
Dementium II
Publisher:
TopWare Entertainment
Developer:
Renegade Kid
Genre:
Shooter
Release:
09.04.2010 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 18 Jahre
Screenshots:
 ScreenViewer öffnen (5)
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