Dragon Ball Z: Supersonic Warriors 2
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Dragon Ball Z: Supersonic Warriors 2 -
Review vom 05.03.2006
Eltern sind verzweifelt beim Anblick der Freizeitgestaltung ihrer Kinder. Computerspiele stehen natürlich an erster Stelle der verhassten Aktivitäten, dicht gefolgt von Sammelkarten, welche selbstverständlich immer in unglaublichen Massen gekauft werden müssen. Geldverschwendung mag da der ein oder andere denken?! Nun, es liegt im Auge des Betrachters. Ebenfalls sehr populär unter Kindern und Jugendlichen sind TV-Serien, vorzugsweise Animes aus Japan. Asterix und all die alten Klassiker sind nicht mehr gefragt, zu wenig Action wird geboten, Yu-Gi-Oh, One Piece oder einst Pokémon sind an deren Stelle getreten. Mit einer weiteren Serie, welche zwar nichts an ihrer Popularität verloren hat, durch ihren inhaltlichen Abschluss allerdings nicht mehr so präsent ist wie einst, wollen wir uns jetzt beschäftigen. Die Rede ist von Dragon Ball.
Viele Spiele auf Game Boy und den Heimkonsolen sorgten unter Fans mal für mehr, mal für weniger Freude. Rollenspiel oder „Hau drauf“ – Beat´em Up, beides wurde versucht, die Action Prügeleien setzten sich in jüngster Zeit immer wieder durch. Europäischen Dragon Ball und DS-Fans bisher verwehrt, hatten japanische Spieler bereits in Jump Superstars die Gelegenheit, mit einigen ihrer Lieblingshelden gegeneinander zu kämpfen. Ban Dai und Atari bringen nun mit Dragon Ball Z – Supersonic Warriors 2 die Geschichten und Abenteuer von Son Goku und seinen Freunden erstmals auf nicht-japanische Dual Screens. Stellt das Game tatsächlich „die ultimative Evolution des fliegenden Kampfes“ dar, so wie auf der Packungsrückseite angepriesen? Erfahrt es in unserem Test.
Als Fan der Serie erfreut man sich beim ersten Anblick des Frontcovers spontan an dessen schöner Gestaltung. Umgeben von Cell, Kuririn, Vegeta, Boo und wie sie alle heißen steht der Held des Universums Super Sajajin Son Goku und blickt dem Spieler mit einem herausfordernden Lächeln in die Augen. Natürlich nehmen wir diese Herausforderung an, Spiel reingesteckt und DS eingeschaltet. Was mag jetzt wohl kommen? Durch die Serienvorlage durchaus möglich, wäre ein animiertes Intromovie doch schön gewesen? Die Entwicklerlogos tauchen auf und rockige Musik ertönt. Die Einleitungssequenz beginnt, sie besteht aus Laufschrift und wirkt teilweise sehr dürftig. Keine Szenen aus der Serie, nur stillstehende Charakterbilder und Screenshots aus dem Spiel. Der erste Eindruck ist nicht sehr berauschend. Nun gut, Stylus gezückt und mit einem leichten Klick das Startmenü überwunden. Über den nun erschienenen Bildschirm sind alle Modi und Auswahlmöglichkeiten des Games anwählbar. Das Spielprinzip eines Beat´em Up dürfte hinreichend bekannt sein, zwei Kontrahenten stehen sich gegenüber und bekämpfen sich vorzugsweise mit Händen und Füßen in einer 2D Ebene. Die unterschiedlichen Punkte hier unterscheiden sich vom reinen Spielgeschehen her also nicht.
Der Story Modus ist, wie es der Name schon andeutet, ein Kernelement des Games. Hier kann der kampfeslustige Spieler die unterschiedlichen Geschichten der einzelnen Charaktere, von denen es 30 auswählbare gibt, nachspielen und so „legendäre Schlachten“ bestreiten. Anfangs sind nur wenige Helden des Dragon Ball Universums verfügbar, je nach Spielfortschritt schalten sich aber weitre Protagonisten dazu. Das Besondere ist, dass man nicht mit einer Figur die gesamte Handlung nachspielt, sondern mit jedem Charakter dessen Weg durch die Geschichte kennen lernt. So treffen sich einige Punkte im Verlauf und man kämpft dieselbe Schlacht aus zwei Perspektiven. Nach der Charakterauswahl gelangt man auf eine Art Karte mit verschiedenen Routen und Stationen. Jede dieser Stationen stellt einen Kampf dar, besteht man den ersten schaltet sich ein weiterer frei usw. Abseits der Haupthandlung gibt es kleinere Verzweigungen, welche durch das Erfüllen bestimmter Aufgaben während eines Kampfes entriegelt werden. Durch das jeweilige Icon wird dem Spieler bereits frühzeitig angezeigt, welcher Kampfplatz für den folgenden Zwist herhalten darf. Vor jeder Prügelei wird in Textform der geschichtliche Zusammenhang versucht zu erklären, in Dialogen der Akteure, welche in schön gezeichneten Bildern dargeboten werden, soll der Spieler aufgeheizt und in die typische Dragon Ball Atmosphäre versetzt werden. Leider gelingt dies nur ansatzweise. Die Handlung schreitet zu schnell voran, es geht von einem zum anderen großen Kampf quasi ohne Verschnaufpause. Verbindungen sind schwer zu erkennen und vor allem Serienneulinge sind am Ende so schlau wie zuvor. Ist der Gegner besiegt, so bekommt der Spieler eine Bewertung und verschiedene Punkte. Ab einer bestimmten Anzahl dieser, wird man automatisch in eine Highscoreliste eingetragen. Ziel des Story Modus ist es also, mit allen Charakteren deren Handlung freizuspielen. Neue Figuren eröffnen bisher unbekannte Geschichten, von denen man auch als Fan noch nicht wusste. Weitere Special Moves helfen dabei, diese vielen Aufgaben zu bewältigen.
Der Z-Battle, ein Turnier beziehungsweise Meisterschaftsmodus ist schnell erklärt. Im Team mit drei frei wählbaren Kämpfern oder wahlweise allein ist es nun die Aufgabe, insgesamt sieben Fights in Folge zu gewinnen, um letztendlich den Sieg für sich zu verbuchen. Hat man den Z-Battle bestanden, schaltet sich der so genannte Maximum Modus frei. Hier erwarten den Spieler eine Reihe schwerer Gegner, welchen man sich ähnlich dem Turniermodus nacheinander stellt. Durch das Besiegen der Feinde erhält man weitere Charaktere und Angriffe. Im Schaukampf Modus sind alle Einstellungen vom Spieler selbst frei regelbar. Charakterauswahl, sowohl des eigenen, als auch des gegnerischen Kämpfers sowie die Stage, also der Ort des Geschehens, können ausgewählt werden. Der Trainingsmodus, welcher von jedem Spieler zu Beginn gespielt werden sollte, vermittelt mit einigen Dialogen und einer kleinen Geschichte die Grundprinzipien des Spiels. Wer einfach mal Lust hat Combos und Angriffsarten auszuprobieren oder seinen Aggressionen an einem wehrlosen Charakter freien Lauf lassen will, ist hier genau richtig.
Grundsätzlich ist Dragon Ball Z– Supersonic Warriors 2 ein Button Smasher wie viele andere Spiele auch. Das Kampsystem bietet zwar die ein oder andere Variation, durch den leichten Schwierigkeitsgrad wird der Spieler aber nur selten dazu gedrängt, auch auf andere Manöver zurückzugreifen. Wie hebt sich das Spiel also von anderen Games gleichen Genres ab? In erster Linie durch die Tatsache, dass Kämpfe nicht nur am Boden, sondern hauptsächlich in der Luft ausgetragen werden. Das Spielfeld ist also nahezu unendlich groß und ermöglicht aufgrund dessen verschiedene Taktiken. Ist man eher der Angsthase und verzieht sich, um seine Spezialenergie aufzufüllen, wodurch Gegner auch aus der Entfernung besiegt werden können oder geht man direkt in den Nahkampf, es bleibt dem Spieler überlassen. Die gerade erwähnte Spezialenergie bzw. Ki, wie sie im Spiel genannt wird, ist für Superattacken unabdingbar. Jeder kennt die Energiekugeln oder das berühmte „Kame-Hame-Ha“, hierzu wird diese Energie benötigt. Je nach Stärke des Angriffs verringert sich diese mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Durch Attacken lädt sich die Ki-Power wieder auf. Wesentlich schneller, dafür aber auch riskanter ist der Aufladevorgang mittels Tastendruck, in diesem Zustand ist man angreifbar und den Schlägen des jeweiligen Feindes schutzlos ausgeliefert.
Ebenfalls ganz nett ist die Möglichkeit, sich Teams zu erstellen. Da es unterschiedlich starke Kämpfer gibt, wurden alle mit Punkten versehen. Bei den meisten Teams darf die Kombination der Charaktere nicht über sieben Dragon-Punkte steigen. Einer Figur, welche bereits sieben Punkte hat, kann keinen Mitstreiter an die Seite gestellt bekommen. Später sind größere und stärkere Teams allerdings möglich. Ähnlich Jump Superstars gibt es auch hier unterstützende Kämpfer, welche entweder heilende Funktionen haben, oder einem im Kampf zeitlich begrenzt unter die Arme greifen. Indem man passende Figuren wie beispielsweise Son Goku und Sohnemann Son Gohan kombiniert, werden vernichtende Team-Spezialangriffe ausgeführt. Alle Einzelheiten des Kampfsystems werden sehr gut und leicht verständlich im Tutorial erklärt. Über die Datenbank erfährt man von jedem Kämpfer die Kombinationen für Spezielangriffe, die Spezialfähigkeiten und Teampartner für Superattacken, so dass einer erfolgreichen Schlacht nichts im Wege steht. Sehr schade ist, wie bereits gesagt, dass die meisten dieser Möglichkeiten nicht gebraucht werden, da der Schwierigkeitsgrad recht leicht geraten ist.
Steuerung: An der Steuerung gibt es grundsätzlich nichts auszusetzen, sie macht ihren Dienst gut. Menüeinstellungen und Charakterwechsel während des Spiels lassen sich problemlos mit dem Touchscreen durchführen. Die Kampfsteuerung ist leicht zu erlernen, anfängerorientiert und intuitiv. Das D-Pad gibt die Bewegungsrichtung an, doppeltes Drücken in eine Richtung erzeugt einen kurzzeitigen Sprint. Über „A“ werden die Ki–Attacken abgefeuert, in Kombination mit „X“, der Taste für schwere Angriffe, entsteht eine super Ki-Attacke. Die Deckungshaltung wird mit „B“ eingenommen, „Y“ bewirkt leichte Angriffe. Mit der rechten Schultertaste regeneriert sich die Spezialenergie, drückt man zusätzlich eine Richtung auf dem digitalen Steuerkreuz, so fliegt die Figur mit rasender Geschwindigkeit direkt auf den Feind zu um nach einer erfolgreichen Attacke schnell nachzusetzen. Viele Variationen gibt es leider nicht, wodurch Profis enttäuscht werden könnten.
Grafik: Die Optische Darbietung von Supersonic Warriors 2 schwankt in ihrer Qualität. Während die Hintergründe der Arenen noch in 3D gebaut und mit dem ein oder anderen Detail versehen wurden, lassen die in nur zwei Dimensionen gehaltenen Charaktermodelle viele Details und vor allem Animationen vermissen. Die Effekte sind selbst für DS-Verhältnisse teilweise sehr verpixelt. Ohne die Hintergründe mit ihrem unverkennbaren Widererkennungswert, wäre das Geschehen wohl auch auf dem GameBoy Advance darstellbar. Generell lässt die Präsentation etwas zu wünschen übrig. Die Standbilder sind einerseits zwar recht schön gezeichnet, von ihnen gibt es allerdings zu wenige, vor allem bei Storyrelevanten Abschnitten. Bewegte Filmschnipsel werden dem Spieler überhaupt nicht vorgesetzt, wodurch die ohnehin schon steife Atmosphäre leidet.
Sound: Aus der Serie bekannte Klänge sucht man hier leider vergebens. Stattdessen ertönt rockige, abwechslungsreiche und schnelle Musik aus den Lautsprechern des DS und erhöht somit das Spieltempo. Die sonstigen Sounds sind gewöhnungsbedürftig, vor allem Kenner der deutschen Synchronstimmen werden sich bei Son Gokus Schreien an den Kopf fassen. Teilweise klingen die Voicesamples lächerlich, allerdings gewöhnt man sich auch daran. Bedauerlich ist ebenfalls, dass die Vielfalt dieser Samples recht eingeschränkt ist, Schlag und Angriffssounds sind dafür wieder etwas besser gelungen, mehr als durchschnittlich ist der Sound aber insgesamt nicht.
Features: Neben den spielerischen Möglichkeiten des Kampfsystems wie Teambau und der Tatsache, dass sich das Spielfeld auch in die Luft erstreckt, besteht unter den Optionen die Auswahl eines Schwierigkeitsgrades. Sehr zu empfehlen ist, gleich mit „Normal“ zu beginnen, durch den Button Smasher Aspekt wäre das Durchspielen sonst fast blind zu bewerkstelligen. Der sehr große Umfang in Kombination mit dem Mehrspielermodus für maximal zwei Spieler, bei dem jeder leider sein eigenes Modul benötigt, sorgt für viel Beschäftigung. Positiv zu bewerten sind auch die vielen Charaktere und Arenen. Die Ausnutzung der DS spezifischen Features ist für ein Spiel dieses Genres ausreichend, der Top-Screen zeigt das Spielgeschehen während auf dem unteren Bildschirm die verbleibenden Teamcharaktere angezeigt werden. Durch die Druckempfindlichkeit kann man diese schnell und bequem mit dem Daumen auswählen.
Fazit:
Dragon Ball Z – Supersonic Warriors 2 ist ein durchweg solides Prügelspiel geworden, welches Fans bedenkenlos kaufen können. Anfängern bietet es einen leichten Einstieg in das Kampfspielgenre, die Steuerung und das Kampfsystem sind leicht zu erlernen. Leider ist der Spielverlauf speziell anfangs nur wenig fordernd, wodurch Profis nicht unbedingt auf ihre Kosten kommen werden. Auch die Präsentation lässt teilweise noch einige Wünsche offen, Grafik und Sound bieten keine besonderen Höhen sondern sind nur Mittelmaß. Stellt sich nun die Frage, ob das Spiel aufgrund mangelnder Alternativen auch Nicht- Dragon Ball Fans zu empfehlen ist. Wer wenig Wert auf die Geschichte legt, sondern die pure Action sucht, kann hier ebenfalls zuschlagen, als Einstieg in die Serie taugt das Spiel aber aufgrund der Erzählweise recht wenig. Solange Jump Superstars nicht in Europa erscheint, wird man als Beat´em Up- und Dragon Ball-Fan in absehbarer Zeit nicht um Supersonic Warriors 2 herum kommen.
Marcus von Lüde (ProContraGamer) für PlanetDS.de
Vielen Dank an Atari für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars.
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Details
Spielname:
Dragon Ball Z: Supersonic Warriors 2
Publisher:
Ban Dai
Developer:
Atari
Genre:
Beat 'em Up - Sidescroller
Release:
06.20.2001 (erschienen)
Multiplayer:
1-2 Spieler
Altersfreigabe:
Frei ab 6 Jahre
Screenshots:
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