Call of Duty 4: Modern Warfare
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Call of Duty 4: Modern Warfare -
Review vom 04.03.2008
Stillgestanden – feindlicher Beschuss von Norden her! Ganz richtig, es ist mal wieder Zeit für einen Ego-Shooter auf dem DS. „Schon wieder?“. Zu Recht könntet ihr euch diese Frage stellen, denn so wirkliche Perlen gibt es selbst drei Jahre nach dem Release des „Nintendo DS-Klotz“ nicht. Eigentlich versuchen Entwicklerstudien seit GBA-Zeiten einen passenden First-Person-Shooter auf Big Ns kleines, tragbares System zu zaubern – bisher meistens erfolglos (Doom (GBA) lässt grüßen). Mit Golden Eye und Brothers in Arms für den DS sahen Freunde des organisierten Ballerns ein Licht am Ende des Tunnels. Heute kann von einem Tunnel gar nicht einmal mehr die Rede sein, denn wir liefern die portable Umsetzung einer der erfolgreichsten Ego-Shooter-Serien. An die Gewehre! Call of Duty 4 – Modern Warfare ruft!
Knapp 5 ½ Jahre nach dem Aufblühen der „Killerspiel“-Affären ist es immer noch nicht wirklich ruhig geworden um das Thema. Keine Angst, wir wollen die Problematik nicht wieder aufgreifen, diese Aufgabe überlassen wir anderen Redaktionen. Doch gleich vorweg ein Hinweis: COD4 erhielt die USK18-Einstufung und ist somit nicht für jüngere Spieler empfehlenswert. Deshalb, liebe Eltern, kaufen Sie dieses Spiel nicht Ihren Kindern. Sofern wir das geklärt hätten, können wir ja auch gleich loslegen und entnehmen die Cartridge der Plastikverpackung des unscheinbaren Titels, welches zu Deutsch soviel wie „Ruf der Pflicht“ heißt. Nach Auswählen der Sprache starten wir die Kampagne und werden zum Glück nicht direkt ins Kriegsfeuer geworfen. Es folgt ein Plot im Stil einer Nachrichten-Sendung mit (deutscher) Sprach-Ausgabe, in dem erklärt wird, dass der Terrorist Khaled Al-Asad die Macht in einem (fiktiven) arabischen Staat übernommen hat. USA-typisch wollen die landeseigenen Truppen natürlich die Sache vor Ort unter Kontrolle kriegen und den Terrorismus bezwingen, doch die weiteren Hintergründe und Thesen überlassen wir auch hier wieder anderen. Vielmehr konzentrieren wir uns auf das, was nun kommt: das Waffen- und Sprengstoff-Training. Das erste, was der Spieler zu Gesicht bekommt, ist Capt. Wojick, der einem befiehlt, sich zum Training zu begeben. Nach dem Vertraut machen mit dem Touchpen sollte dies auch kein Problem mehr darstellen und man folgt einfach den Anweisungen der Karte auf dem unteren Bildschirm. Sobald diese Aufgabe erledigt ist, folgt die weitere Storyline mit etlichen Kapiteln, deren einzelne Ladezeiten doch sehr kurz gehalten sind und mit einem schlauen Spruch von Leuten wie Napoleon aus dem Bereich des Krieges verziert sind (Anm. d. Red.: Lob an die Entwickler – hier wurden auch durchaus kontraproduktive Thesen und Fragen eingebaut).
Insgesamt bietet Call of Duty 4 DS allerdings mehr als nur ein schnödes Rumballern mit toller Storyline. In verschiedenen Missionen gilt es, die verschiedensten Aufgaben zu lösen – natürlich mit Hilfe einer Vielzahl diverser Waffen- und Instrumente (nicht die, auf denen man rumklimpert). So muss man oftmals eine Bombe mit Hilfe des Touchscreens in einer bestimmten Zeitspanne entschärfen, wichtige Dokumente stehlen, einen feindlichen Scharfschützen mit ausgeklügeltem System von hinten überraschen, und und und… Einige Male befindet sich der Spieler auch gerne am MG auf dem Rücken eines Hummers oder ballert wild aus einem Helikopter. Gelegentlich passiert es, dass man auch mal selbst seine Kameraden mit Hilfe eines mit Raketen und MGs beladenen Flugzeugs verteidigen darf. Ihr seht also, es ist durchaus mehr gefragt als ein großes Interesse an Waffen und Terroristenbekämpfung.
Gerade bei Spielen wie diesen hoffen die Fans im Prinzip vom Tage der Ankündigung an auf eine saubere Framerate, also einen flüssigen Spielverlauf ohne störende Ruckler. Dies war einer der Hauptgründe, warum Ego-Shooter nie ein Erfolg wurden auf dem GBA – zugegeben, es dauerte auch eine Weile, bis die Entwickler kapierten, dass die Zeit und vor allem der technische Fortschritt noch nicht reif waren für ein solches Genre. Heute bieten die „Next-Gen-Handhelds“ deutlich mehr Spielraum. Und tatsächlich – bis auf einige Aufnahmen kann COD4 mit stolzen 20 – 30 FPS überzeugen, einem durchaus flüssigen Spielablauf. Allerdings muss man hierzu sagen, dass es gelegentlich zu einigen technischen Aussetzern kommt – speziell, wenn innerhalb von zwei Sekunden 34 gegnerische Einheiten das Geschehen betreten, streikt das System für ein den Bruchteil einer Sekunde. Diese Störungen sind allerdings so minimal, dass wir getrost über diesen Kritikpunkt hinwegsehen können. Und etwas Positives hat es doch - wenn’s ruckelt, weiß man immer: Da kommt gleich einer.
Steuerung:
Liebe Freunde und Verwandte, ich würde sagen, unser Baby hat Fieber. Wir sind uns noch nicht sicher, ob es heil durch diesen Abschnitt kommt, hoffen allerdings, dass sich alles zum Guten wendet. Ihr habt richtig gehört – gerade hier, im wohl wichtigsten Abschnitt weißt der Titel Schwächen auf. Bei diesem markanten Problem handelt es sich schlicht und ergreifend um das Reaktionsvermögen und die Berührungssensoren des Touchfelds, denn es kommt nicht selten vor, dass der DS einen fälschlichen „Doppel-Tipp“ wahrnimmt und diesen als Übergang zur offenen Visierung ausführt. Das ein oder andere Mal kann auch dieses Manko zum kurzfristigen Tod führen. Auch die Alternativen-Einbindung in punkto Steuerung ist eher suboptimal – diese existiert nämlich nicht. Entweder, ihr spielt mit dem Touchpen, oder ihr spielt gar nicht. Touchscreen, oh Touchscreen. Feinde dieser neumodischen „Innovation“, wie sie so schön von Nintendo betitelt worden ist, sollten dieses Spiel gar nicht anfassen, aber eigentlich auch keinen DS besitzen. Daher, Kopf hoch – mit ein bisschen Übung, Geduld und Spaß am Spielen klappt’s (auch mit den Nachbarn).
Grafik:
Was Brothers in Arms vorgemacht hat, hat Call of Duty sauber kopiert und unserer Meinung nach sogar noch einen Tick verbessert: Die grafische 3D-Darstellung eines Egoshooters auf dem Nintendo DS. Einziger Unterschied bei COD zu BiA: Es handelt sich dieses Mal um einen richtigen 1st-Person-Shooter; man sieht den eigentlichen Soldat selbst also nicht, sondern verkörpert ihn. Der Topscreen zeigt selbstverständlich das Hauptgeschehen, sowie wichtige Infos, die während des Spielens auftreten, an, während man den Touchscreen lediglich zum Navigieren, Verwalten von Waffen und als Übersichtskarte nutzt. Sobald ein Feind entdeckt wurde, wird dieser auf der Karte mit einem rot blinkenden Punkt symbolisiert, was durchaus eine Hilfe ist. Schlussendlich muss man sagen, dass wir in Call of Duty natürlich keine FF:CC Grafik geboten bekommen und das ein oder andere Objekt etwas kantig ist, es wird euch allerdings schwer fallen, einen (nicht nur) grafisch besseren Ego-Shooter auf dem DS zu finden. Einzige Enttäuschung an alle, die mit dem Ur-DS zocken: Der Großteil des Spiels spielt sich in dunklen Räumen oder bei Nacht ab – das heißt wenn ihr nicht gerade nachts unter der Bettdecke zockt, könnte es etwas problematisch werden in Sachen Sehvermögen. Deswegen unser Tipp: Vorher möglichst ausprobieren, denn im Prinzip muss jeder selbst wissen, wie viel Helligkeit er benötigt.
Sound:
„chrrr-chrrr-chrr – Sergeant, feindliche Eindringlinge auf Ebene 2 gesichtet – bitte kommen! Over! chrr-chrr-chrr.“ Diese und weitere, ähnlich aufgebaute Sprüche gibt es seit Wochen in jedem Stockwerk des PlanetDS.de Hochhauses zu hören und einige Redaktionsmitglieder können von Glück sprechen, dass sie vom Hausmeister noch nicht gefressen worden sind. Aber wie ihr alle seht, sind wir große Fans dieser Funksprüche und deshalb sehr erfreut, dass diese auch in unserem aktuellsten Testfall nicht zu kurz kommen. Die Besonderheit: Das Spiel wurde komplett eingedeutscht und synchronisiert, sodass es keine englischen Stimmen mit deutschen Untertiteln gibt. Auch die Soundeffekte können sich durchaus hören lassen, einzig und allein das pseudo-dramatische Gedudel eines Midi-Streicherorchesters beim Tod des Soldaten hängt einem irgendwann zum Hals raus. Ansonsten: Hut ab vor der Synchronisierung. Selten haben wir ein DS-Spiel gesehen (und gehört), in dem so viel gesprochen wurde.
Features:
Kommen wir nun zu einem Punkt, den wir bis jetzt gänzlich außen vor gelassen haben: Den Waffen, denn diese gibt es in einem Kriegsspiel wie sich jeder denken kann in Hülle und Fülle und in den verschiedensten Variationen. Insgesamt kann der Soldat gleichzeitig zwei Waffen bei sich tragen und davon jeweils eine aktiv nutzen (kein Dual-Hand). Hierbei ist es allerdings egal, ob man zwei Pistolen oder zwei Gewehre mit sich führt. Die häufigsten Waffen sind ein stinknormales Maschinengewehr und die altbekannte AK-47, die – wer hätte es gedacht – von den Terroristen eingesetzt wird. Generell gilt jedoch die Faustregel: Handelt es sich nicht um eine besondere Waffe (z.B. Sniper Rifle), ist man besser dran, wenn man bei seinen Startwaffen bleibt und diese wirklich nur ablegt, wenn die Munition zu knapp wird. Zusätzlich gibt es natürlich auch noch Granaten und ein Fernglas, mit dem per Click auf ein feindliches Gefährt wie einen Panzer eine komplette Fliegerstaffel bestellt werden kann, die wenige Momente später das tonnenschwere Kettenfahrzeug zu Staub zermahlen wird.
Natürlich ist es nicht nur wichtig, welche und wie viel verschiedene Waffen es gibt, sondern auch, wie diese sich im Endeffekt schlagen. Deutlich zu erkennen ist hier die unterschiedliche Schlagkraft der einzelnen Kaliber, die teilweise doch sehr unrealistisch wirkt. So kann man einem Feind geschätzte 7 Mal mit einem Gewehr auf die Brust schießen, ohne dass dieser eine Miene verzieht – auf der anderen Seite reicht ein Kopfschuss mit der Pistole auch gerne einmal, um den Gegner vollkommen auszulöschen. Hier können unfaire Verhältnisse entstehen, die allerdings nur selten zu spüren sind.
Multiplayer:
Als letzte Besonderheit bleibt uns der Multiplayer zu nennen. Na endlich! Was wäre eine Ego-Schotte ohne den Mehrspielermodus? Vermutlich wie ein Indiana Jones ohne Harrison Ford. Genau deswegen freuen wir uns natürlich über dieses Feature und wahren erstaunt über die Möglichkeit des Download- und Multicard-Play. Hier gibt es verschiedene Modi, die allesamt den bekannten Aufgaben wie Capture the Flag, V.I.P, etc. ähneln. Nur, liebe Herren Entwickler, um das Spiel perfekt abzurunden, wäre ein Online-Mode von Nutzen gewesen. Und genau dieser fehlt. Schade, dass es deshalb bei lokalen Mehrspielergefechten bleiben muss.
Fazit:
Abschließend bleibt uns nur noch zu sagen, dass es eine Freude war, „Call of Duty“ zu spielen und wir gerne Mal unsere DS’ auspacken, und eine Runde daddeln. Die durchgehend konstante Allgemeindarstellung des Titels wird durch einige Kritikpunkte wie den fehlenden Online-Multiplayerpart, die Steuerungsverwirrung und die Tatsache, dass es keine Lebens- oder Energie-Anzeige gibt, ein wenig nach unten gezogen, trotz allem bekommt jeder 18-Jährige bei diesem Titel einiges geboten. Auch ohne die Möglichkeit, im Duell oder mit bis zu 4 Spielern zu zocken, lohnt sich die Anschaffung des Titels. Wir sagen weiter so, n-Space und Activision und stellen für den nächsten „Call of Duty“-Teil auf dem DS auch gerne den Hustensaft zur Verfügung.
War aushilfsweise bei der Armee: Nicolas Reinhart [HickLick] für PlanetDS.de
Vielen Dank an Activision für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Abtreten!
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Details
Spielname:
Call of Duty 4: Modern Warfare
Publisher:
Activision
Developer:
n-Space
Genre:
Shooter
Release:
07.20.1211
Multiplayer:
1-4 Spieler (kein Wi-Fi)
Altersfreigabe:
Frei ab 18 Jahre
Screenshots:
 ScreenViewer öffnen (8)
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