PlanetSwitch Planet3DS PlanetVita PSP.de PlanetiPhone Classics Forum

PGN-ID:[?] (Nicht eingeloggt)
Login
Registrieren
PlanetDS PlanetGameboy N-Page.de
Nicht angemeldet!     Neu Registrieren   Loginname  Passwort:     Passwort?

Brothers in Arms


  • Testbericht
  • Bilder (8)
  • News & Videos (0)
  • User (14)
  • Spiel Kaufen
Brothers in Arms - Review vom 24.06.2007

Brüder dieser Welt, vereinigt euch!
Schon immer einmal Lust gehabt, einem Skeptiker zu zeigen, was der DS so alles drauf hat? Klar, „Super Mario 64 DS“ ist eine nette Umsetzung des Nintendo 64-Titels, aber richtig überzeugen kann das Spiel trotzdem nicht. Und bisher waren weitere gute 3D-Titel Mangelware. Bis jetzt: „Brothers in Arms“ setzt eine neue Messlatte in Show, Action und Sound, die man wohl eine Weile nicht mehr überspringen wird. Was Entwickler Gameloft hier aus unserem kleinen Nintendo-Kasten herausholt, sucht seinesgleichen.

Dabei fing alles mit Mobiltelefonen an. Wie schon bei den Nokia N-Gage-Umsetzungen „Asphalt“ (Teil 1 und 2) und „Splinter Cell“, hat auch „Brothers in Arms DS“ seinen Ursprung auf der Basis eines Handyspiels. Da merkt man mal, wie stark die Klingelton-Quälgeister inzwischen geworden sind - oder aber, wie gut Gameloft seine 3D-Engine im Griff hat, die man seit den N-Gage-Zeiten kontinuierlich verbessert. Wer jemals das geniale „Ghost Recon“ auf Nokias gefloptem Handheld gespielt hat, der wird sofort bekannte Strukturen erkennen.

„Brothers in Arms“ ist Ubisofts „Call of Duty“, ihr „Medal of Honor“: Ein klassischer 2. Weltkriegs-Shooter, der wie üblich einem Soldaten folgt, welcher sich seinen Weg durch die feindlichen Nazi-Reihen ballert. Anstatt einen First Person-Shooter zu bauen, hat man für den Nintendo DS einen anderen Ansatz gewählt. Der Spieler sieht seinem Soldaten die meiste Zeit über die Schulter, während die komplette Sicht-Steuerung wie schon bei „Metroid Prime: Hunters“ über den Touchscreen läuft. Dabei dient aber nicht der komplette untere Bildschirm als Navigationssystem, sondern auch als Waffenkammer, in der mit wenigen Klicks nachgeladen, die Waffe gewechselt oder Granaten geschleudert werden können. Aktionen, die man nur in bestimmten Momenten absolvieren kann (Sprengstoff legen etc.), führt man ebenfalls über das berührungsempfindliche Display aus.

So schießt und ballert man sich seinen Weg durch verschiedene Level mit mehreren Untermissionen, wechselt das Ambiente wie andere ihre Unterhosen und bekommt mit Schnee und Wüste so ziemlich jede Witterung bzw. Umgebung geboten. Ab und zu darf man außerdem in Fahrzeuge einsteigen. Als Panzerfahrer kann man dann Barrikaden und teilweise sogar ganze Häuser durchbrechen, am Steuer des Jeeps kümmert sich der Kollege um die Baller-Action.
Apropos Action: Die kommt in „Brothers in Arms DS“ wirklich nicht zu kurz. An jedem Wegpunkt innerhalb der Level warten ganze Nazi-Divisionen auf einen, die es mit gezielten Schüssen (sogar Kopfschüsse sind möglich) aus dem Weg zu räumen gilt. Beeindruckend ist neben der relativ hohen Zielgenauigkeit auch der Sound, der einem Sprüche der eigenen Leute auf Englisch, und der Gegner in makellosem Deutsch um die Ohren jagt. Vorbei die Zeiten, in denen man sich über eine lächerliche deutsche Synchronisation von Nazi-Schergen lustig machen konnte („MEIN LEBEN!“). Den moralischen Zeigefinger muss man an dieser Stelle dann doch kurz zücken, vor allem, wenn Sprüche wie „Tötet sie alle!“ von den Mitstreitern kommen. „Brothers in Arms“ ist kein Spiel für Kinder, das ist sicher.

Gameplay
Ziel eines jeden Levels ist es, bestimmten Wegpunkten zu folgen und in jedem Level zahlreiche Untermissionen zu erledigen. Diese reichen vom Verteidigen der Basis bis hin zu Sprengstoffanschlägen und Scharfschützen-Aufträgen. Das Gameplay ist sehr linear und auch die künstliche Intelligenz der Gegner lässt zu wünschen übrig. Wie Kanonenfutter laufen sie in Reichweite, um euer Blei zu schlucken. Weicht man einmal von den vorgegebenen Routen ab, kann man sie von hinten überraschen, wie sie bewegungslos auf den Spieler warten, der aber clever genug war, einen Umweg zu machen.

Hektik kommt auf, wenn die Missionsziele etwas ungenauer werden. Wenn man einen gegnerischen Panzer vernichten muss und knapp darauf der Befehl eintrudelt, doch bloß den eigenen Panzer nicht von feindlichen Soldaten in die Luft sprengen zu lassen, hat man öfters das „Game Over“ vor Augen, als einem lieb ist. Das gleiche gilt, wenn man gerade dabei war, ein paar Gegner mit dem Sniper-Gewehr vom Baum zu holen. Denn im Zoom-Modus werden keine Befehle angezeigt und das Spielende folgt nicht nur auf den eigenen Tod, sondern auch bei Gehorsamsverweigerung.

Gestorben wird oft in „Brothers in Arms DS“, und das, obwohl es keine Health-Anzeige gibt. Stattdessen hat man Blutspuren auf dem Display, die nach kurzer Zeit in Deckung wieder verschwinden - Wolverine lässt grüßen. Einzig in den Fahrzeugen muss man darauf achten, nicht zu viele Treffer über längere Zeit einzustecken.
Hat es einen dann doch erwischt, kann man nach kurzer Ladezeit (ja, es ist ein DS-Spiel mit Ladezeiten!) am letzten, großzügig verteilten Checkpoint wieder anfangen. Dumm nur, wenn man diesen vorher mit einem fast leeren Magazin durchlaufen hat oder direkt danach ein Nazi auf einen wartet: Das System merkt sich nämlich sämtliche Daten, die in diesem Moment gespeichert wurden.

Steuerungstechnisch hat man leider des Öfteren mit einem sehr träge reagierenden Touchscreen zu kämpfen, bei dem man das Gefühl bekommt, er wäre irgendwie dreckig geworden. Doch trotz mehrmaliger Putzaktionen wurden die Bewegungen und Zielversuche nicht unbedingt genauer. Das liegt unter anderem daran, dass die Action im Spiel Einfluss auf die Zielgenauigkeit hat. Explodiert eine Bombe neben einem, dann rüttelt das natürlich am Zielkreuz.
Aber auch der Waffenwechsel gestaltet sich nicht immer einfach und im Eifer eines Kampfes kommt es vor, dass auch das Nachladen mal nicht so flott vonstatten geht, wie man es in ruhigen Situationen gewöhnt ist.

Grafik
Höchst beeindruckend, was Gameloft hier aus dem DS herausquetscht. Mit vielen Details, ordentlicher Weitsicht und meistens flüssiger Framerate ist „Brothers in Arms DS“ einer der optisch schönsten Titel für Nintendos Doppelbildschirm. Allein das Spielermodell lässt einen des Öfteren staunen.
In hektischen Gameplay-Situationen kann man die Geschwindigkeit hin und wieder mal verfluchen, trotzdem kommt man meistens mit ihr zurecht. Das spricht für das Gameplay, das zwar hektische 2. Weltkriegs-Atmosphäre aufkommen lässt, aber trotzdem immer fair bleibt und einem genug Platz für die Deckung bietet.
Manchmal auch etwas zu viel Platz, denn dank Clipping-Fehlern hängt man des Öfteren in Mauern fest und muss den letzten Checkpoint laden. Das passiert aber unterm Strich recht selten.

Die positiven Aspekte von „Brothers in Arms DS“ überwiegen hier. Wer ein grandios aussehendes Spiel erwartet, bekommt auch genau das geboten. Die schwachen Animationen kann man dabei vernachlässigen.

Sound
Auf der technischen Seite ist „Brothers in Arms DS“ wie gesagt ein kleines Meisterstück. Auch soundtechnisch kann das Ballerspektakel überzeugen. Keine Dudelmucke wie zum Beispiel bei Nintendos Edelknödel (Grüße an dieser Stelle an Herrn Luscher), sondern Dramatik, 2. Weltkrieg-Action pur.

Beeindruckend ist auch die Masse an Sprache, die Ubisoft in das kleine Modul gesteckt hat. In so gut wie jedem Augenblick werden Befehle rumgebrüllt, verzweifeln die Nazis an ihren Zielen oder kommen Aufträge rein. Das gibt dem ganzen Spiel eine gelungene Atmosphäre, die nur mit Kopfhörern noch übertroffen wird.

Features
Einen großen Pferdefuß hat das Spiel: Es ist nicht besonders umfangreich. Innerhalb von fünf bis sechs Stunden kann man alles gesehen haben. Wer dann noch nicht genug hat, kann den höheren Schwierigkeitsgrad knacken oder sich im Multiplayer austoben. Dieser funktioniert mit leider nicht mit einer einzigen DS-Karte auf mehreren Systemen, auf Online-Funktionen wurde leider aus entwicklungstechnischen Zeitgründen verzichtet.

Fazit:
Packend, grafisch ansprechend und voll von Emotionen: „Brothers in Arms DS“ liefert das bisher beste Weltkriegs-Spektakel für Nintendos Handhelden ab. Wer sein Gerät einmal richtig ausgereizt sehen will, der kann bedenkenlos zuschlagen, da er über Gameplay-Mängel und die kurze Spielzeit hinwegsehen kann. Es ist ein Spiel, das man in manchen Situationen lieben, in anderen dagegen wieder hassen kann: Warum ist diese Mission eben schon wieder gescheitert, was habe ich falsch gemacht, wieso muss ich nach jedem Bildschirmtod auf die Ladezeit warten, wenn ich doch ein Modul-System besitze...
Trotz dieser Probleme macht „Brothers in Arms DS“ einen Heidenspaß und sollte von älteren Spielern zumindest einmal angezockt werden. In die Hände von Kindern gehört der Titel aber auf keinen Fall.


Christian Nork für PlanetDS.de

Vielen Dank an Ubisoft für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplars

WERTUNG:
79%
Altersfreigabe:
Frei ab 16 Jahre
Zu diesem Spiel: Preischeck
Preischeck
Tipps und Tricks
Lesertests:
Lesen ( 0 ) / Schreiben
Komplettlösung
Videos
Steuerung

Flotte Touch-Lenkung, die öfters mal ungenau wird. Innovationsfaktor:
++---  (2 von 5 Sternen)
Der Titel beschränkt sich voll auf die Touchscreen-Steuerung und lässt die anderen DS-Features außer Acht.
Grafik

Beeindruckend, was hier aus dem DS gequetscht wird.
Sound

Toller Soundtrack und gute Sprachausgabe.
Spielspaß

Trotz Mängel fesselt das Game bis zum Schluss, der dann aber doch zu früh kommt.








Details
Spielname:
Brothers in Arms

Publisher:
Ubisoft

Developer:
Ubisoft

Genre:
Shooter

Release:
07.20.0806

Multiplayer:
ja

Altersfreigabe:
Frei ab 16 Jahre
Screenshots:

ScreenViewer öffnen (8)

Jetzt Bestellen:
Zum Shop