Star Wars: Lethal Alliance
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Star Wars: Lethal Alliance -
Review vom 19.12.2006
„Du warst der Auserwählte! Es hieß, du würdest die Sith vernichten und nicht, dass du dich ihnen anschließt! Es hieß, du würdest die Macht ins Gleichgewicht bringen und nicht ins Dunkel stürzen!"
Dies waren die Worte von Obi-Wan in „Star Wars Episode III: Die Rache der Sith“ und gleichsam die furchtbare Erkenntnis, dass die Ära der mächtigen Jedi enden würde. Hass und Verzweiflung machten sich in dem einst so anständigen Jungen Anakin Skywarker breit und führten ihn zur dunklen Seite der Macht. Darth Vader wurde geboren und somit entstand ein neues dunkles, imperiales Zeitalter.
Doch was geschah zwischen Episode III, dem Abschluss der jüngsten Teile des „Star Wars“-Epos und Episode IV: Eine neue Hoffnung, der Beginn der klassischen Trilogie? Ubisoft beauftrage LucasArts damit, die Geschichte des „Star Wars“-Universums weiterzuerzählen und möchte den Fans diese spannende Frage endlich beantworten. Die Besitzer von Playstation Portable und Nintendo DS können miterleben, wie Twi’lek Rianna Saren und ihr hilfsbereiter Druide Zeeo das tödlichste Geheimnis des Imperiums lüften und versuchen, die Bedrohung durch den kolossalen Todesstern zu vereiteln.
Der Spieler schlüpft nach einem kurzen Intro direkt in die Rolle von Rianna Saren, eine Twi’lek. Die Twi’lek sind eine humanoide Rasse, die anstelle von Haaren auf dem Haupt mit zwei tentakelähnlichen Auswüchsen bestückt sind. Der Heimatplanet der Twi'lek ist Ryloth und ihre Hautfarbe so variabel wie das Farbspektrum des Regenbogens. Rianna selbst wurde in die Sklaverei verkauft und musste zwangsweise einem kriminellen Pfad folgen, um ihr Überleben zu sichern - fortan kämpfe sie als Söldnerin gegen das Imperium und ihre persönliche Bestimmung ist es, den Sklavenmeister Zarien Kheev zu töten. Die Einzelgängerin hätte nie geglaubt, dass sie auf ihrem Weg zum Ziel fremde Hilfe benötigt, bis sie zu Beginn des Abenteuers auf den Sicherheitsdroiden Z-58-0 trifft. So vielseitig, wie die Fusion aus einem Schweizer Taschenmesser und einer fliegenden R2-D2-Einheit, merkt Rianna schnell wie wichtig dieser kleine Freund später sein könnte. Ein dynamisches Duo hat sich also gefunden und muss auf dem Streifzug gegen das Imperium einige Abenteuer bestehen.
Die Spielidee von „Star Wars - Lethal Alliance“ ist das kooperative Kampfsystem zwischen der akrobatischen Killermaschine Rianna und einigen technischen Raffinessen des Druiden Zeeo. Bewaffnet mit einem Blaster und einem „Dorn von Pyloth“ (einer Klingenwaffe) beginnt die große Reise durch das „Star Wars“-Universum. Der Spieler wird über den trockenen Sand des Wüstenplaneten Tatooine wandern, Alderaan einen Besuch abstatten und zu komplett neuen Welten wie Despayre oder Danuta aufbrechen - während man zu jeder Zeit von imperialen Sturmtruppen oder anderen Schergen des Imperiums verfolgt wird.
Zeitnah ist das Spiel für PSP und Nintendo DS erschienen und wir vollziehen nun den Direktvergleich. Während man auf Sonys Edelhandheld getreu dem Motto: „Prince of Persia meets Star Wars.“ ein eher akrobatisch ausgelegtes Spiel hat und mit der Protagonistin diverse Saltos schlägt und umher schwingt, setzt man beim Nintendo DS auf andere Aspekte. Hier kommt der Touchscreen zum Einsatz und kleinere Minispielrätsel bei Tür und Tor lenken von der eigentlichen Beschneidung des Spielprinzips ab.
Rianna hat zwar auch auf dem Nintendo DS die Möglichkeit, zahlreiche Attacken sowohl im Nah- als auch Fernkampf zu benutzen, jedoch wirkt das Spiel einfach hölzerner und nicht so ausgereift. So ist der Nutzen der Schwert- oder Sprungattacken von Rianna nicht so ausgeprägt und man sieht sich letztendlich immer wieder mit einem der insgesamt drei Blasterarten die Sturmtruppen erledigen. Spätestens beim Einsatz von Selbstschussanlagen merkt man, dass das Spiel hier und da noch ein wenig Feintuning benötigt hätte, denn wenn der billige Handblaster die Sturmtruppen genauso leicht umnietet wie eine Feuersalve Turbolaser, dann grübelt man schon ein wenig. Im Nahkampf kommen die berüchtigten Klingen des Rylother Dorn zum Einsatz, die aber auch nicht so durchschlagskräftig sind, wie beim PSP-Vorbild. Reduziert man das Spiel auf die Fähigkeiten Riannas, so hat man viel stupide und monotone Balleraction vor sich.
„Dann wollen wir doch mal sehen was du für einer bist, mein kleiner Freund?!“
Gott sei Dank ist dies aber nicht alles! Der Clou des Ganzen sind nämlich die Team-Fähigkeiten zusammen mit dem kleinen Androiden Zeeo. So kann man den hilfreichen Druiden als Schutzschild verwenden oder Gegner mit einer Schockwelle außer Gefecht setzen. Ohne Zeeo als freundlichen Helfer würde man in jedem zweiten Raum feststecken. Sämtliche Türen, Überwachungssysteme oder andere technische Raffinessen können von unserem kleinen Technofreak gehackt werden, sofern man ihn im Kampf nicht umkommen lässt. Wenn Zero den Hacker raushängen lässt, dann hat dies meist zahlreiche Touchscreen-Minispiele zur Folge. Lichtkombinationen müssen gemerkt, Überwachungsroboter übernommen, Laserschranken oder Mienenfelder deaktiviert werden. Die Minispiele an sich sind recht nett geraten, aber bei weitem nicht so intuitiv. Oftmals muss man erst raus finden, wie die Rätsel zu lösen sind, bevor man weiterkommt.
Je nachdem, wie gut die Zusammenarbeit mit Zeeo läuft, erhöht sich die Freundschaftsleiste am unteren Rand des Bildschirms. Je enger der Bund zwischen den beiden Hauptcharakteren ist, desto heftiger sind die Kombos, desto schneller die Hackerfähigkeiten oder desto stärker das Schutzschild für Rianna.
„Hab Geduld. Nutze die Macht. Denk nach!“
Das eigentliche Leveldesign ist so ausgelegt, dass man nur in Zusammenarbeit vorankommt. So gibt es bestimmte Stellen, an denen Rianna sich an Zeeo festkrallen kann, um an Magnetstreifen entlang zu fahren. Leider sind die eleganten Schwungszenen über tiefe Schluchten, wie man es von der PSP her kennt, komplett weggefallen. Auch ansonsten ist das Leveldesign im Verhältnis zum Sonyableger eher flach ausgefallen und neben den normalen Runs auf die Sturmtruppen muss stets Zero ran. So müssen bestimmte Luftschächte, die man aus der Sicht von Zeeo betreten kann, erforscht werden, um dort Leitrechner für Türen oder Laserschranken zu hacken. So besteht das gesamte Spielkonzept eigentlich aus zwei Phasen: Zum Einen müssen die Gegner ausgeschaltet werden und zum Anderen muss man sich seinen Weg durch die Level erarbeiten, inklusive zahlreicher Rätselelemente mit Schaltern, Türen, Lichtschranken, Sprung- oder Magnetbahnpassagen, etc.
„Sie fliegen mit dem Ding? Sie sind mutiger als ich dachte.“
Weiter geht es mit den Kürzungen. Auch die rasanten Flugmissionen sind auf der Strecke geblieben. Das Substitut sind schnelle Gleitmissionen auf einer Magnetbahn. Der Spieler muss während der Fahrt darauf achten, dass man nirgends aneckt und dadurch Schaden erleidet oder von feindlichen Robotern abgeschossen wird. Reflexe und Geschicklichkeit sind hier gefragt.
Storytechnisch trifft man während des Abenteuers auf berühmte Charaktere aus dem „Star Wars“-Universum wie Prinzessin Leia, Boba Fett, Kyle Katarn oder Darth Vader höchst persönlich. Während man auf der PSP Videosequenzen in besserer Ingame-Grafik geboten bekam, sind auf der DS-Version Comicstandbilder angesagt. Leider sorgt diese Tatsache auch dafür, dass die Atmosphäre des Spiels negativ beeinträchtigt wird. Der Wandel der Hauptcharakterin von der kaltblütigen Söldnerin, die nach und nach zur Freiheitskämpferin wird und alles dran setzt, die Baupläne des Todessterns aus den Händen des Imperiums zu entreißen, hat auf der PSP wesentlich mehr Stil. Daneben steht der persönliche Rachefeldzug gegen Kheev bis zuletzt auf der Missionsliste.
Steuerung:
Hier muss nicht viel gesagt werden, denn wenn Rianna auf Streiftour geht, wird der Blaster gezückt und wild um sich geballert. Kurze Erklärungen sorgen dafür, dass man alles voll im Griff hat. Leider erreicht die Steuerung nicht die Komplexität und den Tiefgang der PSP-Version. Hier und da werden sich Leute auch über die mäßige Kameraführung beschweren. Einziger Trost ist, dass diese auch vom Spieler nachjustiert werden kann. Der Touchscreeneinsatz via Hacker-Minispiele wirkt oftmals aufgesetzt und wenn man zum zehnten Mal das Gleiche machen muss, so kann sich der geneigte Zocker schnell langweilen.
Grafik:
Für DS-Verhältnisse macht „Star Wars: Lethal Alliance“ eine recht gute Figur. Während man zu Beginn des Abenteuers noch ab und an einen Hintergrundwechsel bekommt und durch die verschiedenen Umgebungen der „Star Wars“-Welt wandert, wirkt die „Tapete“ des Todessterns eher trist und mausgrau. Die Animationen der Hauptcharakterin sind verhältnismäßig gut und zu Slowdowns kommt es eher selten. Clippingfehler hingegen gehören zur Tagesordnung.
Sound:
Akustisch gesehen erreichte der Sound in „Star Wars“-Spielen üblicherweise einen Kultbonus. LucasArts hat es sich auch diesmal nicht nehmen lassen, die originalen Effekte und Musikstücke aus dem Film ins Spiel zu integrieren, was die Stimmung und Atmosphäre des Spiels steigert. Leider hat man es in Sachen Qualität nicht geschafft, das Spiel durchgängig mit gelungener Hintergrunduntermalung auszustatten und muss manchmal relativ untypische Musik akzeptieren.
Multiplayer:
Wenn jeder Spieler ein eigenes Modul mit der Aufschrift „Star Wars: Lethal Alliance“ im DS stecken hat, wird dieser auch im Multiplayer zeigen dürfen, was er drauf hat. Es gibt die Spielmodi „Überleben“, „Energie-Konverter“ und „Virus“.
Fazit:
“Star Wars: Lethal Alliance“ auf dem Nintendo DS ist leider eine abgespeckte Version des PSP-Vorbilds. Man kämpft hier einfach mit mehr Kinderkrankheiten als auf der schwarzen Konkurrenz. Wer jedoch auf Ballerorgien gegen Sturmtruppen steht und nichts gegen Eintönigkeit und dauernde Monotonie einzuwenden hat, bekommt ein angenehmes Actionspiel mit einer passablen Länge geboten. Bei der Inszenierung der Story müssen leider auch Abzüge gemacht werden. Ohne Sprachausgabe, musikalischer Begleitung und Videosequenzen erreicht man nicht den gewünschten Flair.
Sianna und Zeeo sind ein eingespieltes Duo und das Konzept hinter dem Spiel geht nur teilweise auf. Es fehlt bei der DS-Version oftmals die gewisse Würze, um das eigentlich sehr eintönige Spielkonzept ein wenig aufzupeppen. Das eigentliche Ziel wird nämlich linear von A nach B abgearbeitet, ohne jegliche Sidequests oder andere Gimmicks. Fans des „Star Wars“- Universum, die beispielsweise schon Spaß an Boba Fetts Abenteuer „Star Wars: Bounty Hunter“ hatten, können einen Blick wagen, doch Probespielen beugt hier eindeutig Enttäuschungen vor. Schade eigentlich, denn das Potential ist vorhanden, wurde nur nicht gänzlich ausgeschöpft.
Kevin Jensen für PlanetDS.de
Vielen Dank an Ubisoft für die freundliche Bereitstellung des Rezensionsexemplar.
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Details
Spielname:
Star Wars: Lethal Alliance
Publisher:
Ubisoft
Developer:
LucasArts
Genre:
Action Adventure
Release:
06.20.1412
Multiplayer:
1-4 Spieler
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Screenshots:
 ScreenViewer öffnen (5)
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