Soul of Darkness
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Soul of Darkness -
Review vom 17.07.2010
„Man kann sich zwar mit fremden Federn schmücken, aber man kann nicht mit ihnen fliegen.“ Wenn Gameloft dieses Zitat hört, beginnt die ganze Programmierbelegschaft an zu lachen, denn in den letzten Jahren zeigte sich Gameloft besonders stark mit einer Taktik, die man sonst nur von den Massenproduktionsecken aus Asien kennt: „Besser gut kopiert, als schlecht selbst gemacht.“ Seit dem Erfolg der iPhone-Kopierspiele wie das an God of War angelehnte Hero of Sparta, der Halo-Klon N.O.V.A. oder die Super Mario-Persiflage Castle of Magic macht man vor keiner Serie mehr halt. Wenn die Originalanbieter sich nicht austoben wollen, dann tritt Gameloft in ihre Fußstapfen und zeigt wo der Hammer hängt.
Das jüngste DSiWare-Beispiel nennt sich Soul of Darkness und wenn man sich die Screenshots und Videos anschaut, wundert man sich zunächst, dass das Spiel nicht Castlevania: Soul of Darkness heißt und runzelt die Stirn. Erst mit dem Erblicken des Herstellernamens geht einem das Licht auf: Gameloft! Aha, der neueste Klon also, aber lohnt sich das Spiel zum Kampfpreis von 500 Nintendo Points? Wir haben uns Knoblauchzehen in die Hosentaschen gesteckt, haben in Weihwasser gebadet und gehen auf die wilde Vampirhatz!
Nur deswegen gibt es noch Vampire, weil einfach niemand glaubt, dass es welche gibt...
Kale heißt Gamelofts neuer Protagonist, der den finsteren Vampir-Lord namens Ritter zur Strecke bringen möchte. Warum? Weil Helden meist mit einer düstere Vergangenheit kämpfen. Selbst im Marvel- und DC-Universum ist jeder 3. Superheld ein Waisenkind. So ist es auch bei Kale und seine Eltern wurden vom Blutschlecker kurzerhand ausgeschlürft. Kein Wunder das Kale Rache schwor, auf seinem Feldzug noch die wunderschöne Lydia traf und und sich die beiden prompt ineinander verliebten. Eine Zeit lang waren sie glücklich, bis Lydia von Alpträumen geplagt wurde. Diese wurden so stark, dass Kale entschloss der Sache auf dem Grund zu gehen und so reisten sie gemeinsam zur der Stadt Ominos, die als zentraler Angelpunkt in ihren Alpträumen auftauchte. Doch hinter diesen Machenschaften steckte der finstere Vampir-Lord und ein neues Abenteuer beginnt.
Das bekannte Schema-F wird in der Story abgehackt. Held hat Erzfeind. Erzfeind klaut Geliebte. Kampf auf Leben und Tod entfacht. Nichts Neues, allerdings was erwartet man bei einem Klon auch? Aber kommen wir ans Eingemachte. Denn in Öl eingelegter Knoblauch ist Soul of Darkness sicherlich nicht. Über die Zeit hat Gameloft erkannt, wie die Spielmechaniken der Konkurrenz funktionieren, was Fans sich wünschen und sie versuchen stets die Schnittmenge dieser Faktoren anzugreifen, um ein erfolgreiches Produkt zu erschaffen.
Alle typischen Elemente aus den Castlevania-Spielen sind erhalten. So gibt es Seelenpunkte, wenn man seine Gegner erschlägt. Diese wiederum können verwendet werden, um Waffen und Fähigkeiten zu verbessern. Man nutzt die Elemente Feuer und Eis, um die Umgebung zu beeinflussen und so an sonst unzugängliche Stellen zu gelangen. Mit dem Feuerschwert lassen sich beispielsweise Holzbretter verbrennen, die sonst Wege versperren. Der Eisspeer ermöglicht es Felsen hinaufzuklettern und Gegner einzufrieren. Zauber tun ihr übriges und selbst Verwandlungen in andere Wesen ermöglichen den Zugang zu neuen Passagen.
Selbst die Feinde und Endgegner sind gekonnt in Szene gesetzt und die üblichen Verdächtigen wie Werwölfe, Gargoyles oder Zombies sind mit von der Partie. Versteckte Schatztruhen warten darauf von findigen Vampir-Killern gefunden zu werden, damit die enthaltenen Kristalle permanent Lebens- oder Zauberenergie auffrischen. Natürlich erst ab einer gewissen Mindestmenge. Als lustiges Gimmick gibt es noch diverse Kamera-Optionen, bei der man seine Energie auffrischen kann, wenn man ein Foto macht, dass überwiegend eine bestimmte Farbe aufweist. Fotografiert man beispielsweise einen roten Vorhang, gibt es Waffen-Energie, bei einer Grünpflanze gibt es Lebensenergie. Beim Ersten und Zweiten Mal ist diese Funktion noch lustig, danach verfällt man aber in bekannte Routinen und macht nur Bilder von den Dingen, die einem die richtige Energie besorgen.
Wenn man sich das Spiel anschaut, könnte man denken, dass es direkt von abgesprungenen Castlevania-Entwicklern stammt. Hut ab für diese gelungene Kopie.
Steuerung:
Gameloft lässt in diesem Sektor nichts anbrennen. Die Kontrollen sind intuitiv, gehen leicht von der Hand und eingefleischte Castlevania-Fans werden sich bei Soul of Darkness direkt wohlfühlen.
Grafik:
Irgendwo habe ich diesen Grafikstil schon einmal gesehen, mir will partout nicht einfallen woher... Gab es nicht mal ein berühmtes DS-Vampirjäger-Spiel, dass so ähnlich aussah? Hmm, ok, ich gebe mich geschlagen... . Auch in diesem Sektor sind die Ursprünge von Soul of Darkness unverkennbar und bis ins kleinste Detail vom großen Vorbild übernommen oder erweitert worden. Schick, aber kopiert.
Sound:
Ok, nicht alles kann man kopieren. Denn im Sachen Sound gibt es Abzüge in der B-Note. An die genial komponierten Stücke von Castlevania kommt man einfach nicht heran. Punkt.
Fazit:
Soul of Darkness ist nicht nur eine gelungene Kopie, sondern kommt zudem mit einem Kampfpreis von 500 Nintendo-Points daher. Da fällt es einem Castlevania-Fan schwer, an diesem Titel vorbeizugehen. Dazu macht es viele Sachen richtig und kann sehr wohl unterhalten. Klar - es bietet nicht den Umfang und Tiefgang der Original-Spiele, aber wer das Castlevania-Konzept mag, kann bei Soul of Darkness bedenkenlos zugreifen. In diesem Fall geht erneut das Konzept aus und es heißt: „Besser gut kopiert, als schlecht neu erfunden.“
Kocht sich zum Mittag erst einmal eine Knoblauchsuppe: Kevin Jensen [Iceman] für PlanetDS.de
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WERTUNG:
keine
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Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
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Zu diesem Spiel:
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500 |
Tipps und Tricks |
Lesertests:
Lesen
(
0 ) / Schreiben
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Komplettlösung |
Videos
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Details
Spielname:
Soul of Darkness
Publisher:
Gameloft
Developer:
Gameloft
Genre:
Action Adventure
Release:
16.07.2010 (erschienen)
Multiplayer:
nicht vorhanden
Altersfreigabe:
Frei ab 12 Jahre
Preis:
500 Points
Screenshots:
 ScreenViewer öffnen (11)
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